SYSTEMISCHE
Was macht systemische Familientherapie aus?
Neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie ist der systemische Ansatz der am weitesten verbreitete und praktizierte Therapie- und Beratungsansatz. Systemische Therapie versteht sich als eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren und ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Ansätzen und Modellen, die sich aus der Paar- und Familientherapie heraus entwickelt haben. Systemische Therapeut_innen arbeiten mit Einzelpersonen, Paaren, Familien und Helfersystemen; neben der klinischen Anwendung findet systemisches Denken auch Niederschlag in anderen professionellen Bereichen wie (Organisations-) Beratung, Supervision, Fort- und Weiterbildung.
Psychotherapeutische Haltung
Systemische Praxis sucht nach Bedingungen, mit deren Hilfe die Klient_innen ihre Ressourcen aktivieren können, um in Selbstorganisation zu ihren Zielen gelangen zu können. Systemisch ausgerichtete Therapeut_innen und Supervisor_innen gehen von der Autonomie der Rat- und Hilfesuchenden aus und betrachten diese als „Expert_innen ihrer selbst“. Zentrales Arbeitsmittel ist der öffnende Dialog. Dem Klienten gegenüber bemüht man sich um eine Haltung des Respekts, der Unvoreingenommenheit, des Interesses und der Wertschätzung bisheriger Lebensstrategien.
Setting
Einzel, Paar, ganze Familie, generationenübergreifend
Kosten
Die Kosten dieser Leistung werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Es gibt nach Sozialtarif gestaffeltes Honorar.
Leitideen
Das Ziel systemischer Familientherapie ist es, mit den Klient_innen gemeinsam Lösungen für ihre Probleme zu finden und zu gestalten und sie dabei zu begleiten. Folgende Aspekte prägen den therapeutischen Prozess:
- Kontextuelles Verständnis von individuellen und zwischenmenschlichen Symptomen, Störungen und Problemen.
- Die Einsicht, dass Probleme grundsätzlich in kommunikativen Prozessen „hergestellt“ und aufrecht erhalten werden.
- Therapie und Beratung können keine gezielten Verhaltensänderungen von außen herbeiführen, sondern stellen nur ein Anregungspotential für die Selbstveränderung dynamischer, selbstorganisierter sozialer Systeme dar.
- Es wird vordringlich nach Ressourcen gefragt und in diesen nach Ansatzpunkten für Lösungen gesucht.
- Allen Beteiligten in einem solchen Kooperationsnetzwerk wird mit einer wertschätzenden Haltung begegnet.
Methoden
Die Methoden der systemischen Psychotherapie sind vielfältig. Dazu zählen Fragetechniken, der selbstreflexive Dialog, der Einsatz von „Reflecting Teams“, die Arbeit mit visualisierenden Techniken wie Familienskulpturen und Aufstellungen, die Anregung von „Hausaufgaben“, Abschlussinterventionen, Rituale und Metaphern.
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